Jean-Philippe Hagmann: Innovating innovation
TEXT: MARILENA STRACKE

Photo: SUCCUS
Companies rely on innovation to truly stand out – but why is it so often forced into the same old frameworks? Jean-Philippe Hagmann asks exactly that question and is reshaping the way businesses think about innovation.
More than a decade ago, Jean-Philippe Hagmann noticed a paradox: companies were pursuing innovation, the search for something unexpected, in almost identical ways. “Structured, predictable, almost mechanical – a contradiction in itself,” he says. That realisation sparked a mission: to innovate innovation itself. Today, he is the author of three books, a sought-after speaker and a provocateur in the world of business thinking. And he does so deliberately; “Innovation begins when we stop accepting the obvious.”
So why do companies struggle to produce genuine breakthroughs? “Most treat innovation like a pet,” Hagmann explains. “They feed it, give it a designated space – but the moment it starts tearing up the furniture, they put it back in its cage.” He sees two key stumbling blocks; there is no time for innovation alongside the day-to-day grind, and the thought processes of classic management stifle the creative freedom needed for the uncertain and the unknown. “But the good news is, there are ways to get around these stumbling blocks,” he assures.
Real change often starts with small shifts in mindset. “Stop calling yourself innovative,” he advises. “It’s not for you to decide – that’s up to your customers.” He helps businesses break free from the race to find the best idea and instead focus on asking creative questions. “Because questions open doors, while ideas often close them too soon. Those who ask surprising questions don’t just find the next best solution – they find truly new ones.”
As a keynote speaker, Hagmann prioritises lasting impact over fleeting excitement. “Most keynotes are like energy drinks, they give you a quick boost but leave no lasting effect.” His talks aren’t performances – they are thought laboratories. “I avoid the usual PowerPoint overload and have been hand-drawing my slides for years now. Deliberately minimalist, black and white, stripped back. A clear message needs a clear form.”
Jean-Philippe Hagmann proves that innovation is not just a buzzword – it is about questioning accepted beliefs. Those who refuse to accept the obvious are the ones who drive real change.
Web: www.jphagmann.com

Photo: Lukas Schubnell
Innovation innovieren
Von der Innovation versprechen sich Unternehmen echte Differenzierung – aber warum wird sie häufig in immer gleiche Muster gezwängt? Jean-Philippe Hagmann stellt genau diese Frage und revolutioniert die Art und Weise, wie Unternehmen über Innovation nachdenken.
Vor über einem Jahrzehnt fiel Jean-Philippe Hagmann etwas Paradoxes auf: Innovation, die das Überraschende sucht, wurde in fast allen Unternehmen auf die gleiche Weise betrieben. „Strukturiert, vorhersehbar, fast mechanisch – ein Widerspruch in sich”, so Hagmann. Dieser Moment markierte den Beginn einer Mission: Die Innovation selbst zu innovieren. Heute ist er Autor dreier Bücher, gefragter Speaker und Impulsgeber, der mit seinen Gedanken oft gegen den Mainstream schwimmt – und zwar absichtlich: „Innovation beginnt dort, wo wir das Selbstverständliche nicht länger akzeptieren.”

Foto: Lukas Schubnell
Doch warum tun sich Unternehmen so schwer, echte Neuerungen hervorzubringen? „Innovation wird in den meisten Unternehmen wie ein Haustier behandelt“, erklärt Hagmann. „Man füttert es, gibt ihm einen eigenen Bereich – aber wenn es anfängt, das Mobiliar zu zerlegen, wird es schnell zurück in den Käfig gesperrt.” Zwei zentrale Stolpersteine sieht er besonders häufig: Neben dem Tagesgeschäft bleibt für die Innovation keine Zeit, und die Denkmodelle des klassischen Managements ersticken den kreativen Freiraum, der für das Unsichere und Unbekannte nötig ist. „Aber das Gute ist: Es gibt Wege, diese Stolpersteine aus dem Weg zu räumen“, versichert der charismatische Innovations-Experte.
Die wirklichen Veränderungen beginnen oft mit kleinen Momenten des Umdenkens. „Nenn dich selbst nicht innovativ.“, rät er zum Beispiel. „Das Urteil über Innovation gehört deinen Kunden, nicht dir.” Er hilft Unternehmen sich von der Jagd nach der besten Idee zu lösen und stattdessen kreative Fragen in den Mittelpunkt zu stellen. „Denn Fragen öffnen, wo Ideen oft vorschnell schließen. Wer überraschende Fragen stellt, findet nicht bloß die nächstbeste Lösung – sondern wirklich neue.”

Work in Progress. Foto: JP Hagmann
Auch als Keynote Speaker setzt Hagmann auf nachhaltige Wirkung statt auf kurze Begeisterung: „Viele Keynotes sind wie ein Energydrink: Sie pushen kurz, hinterlassen aber keine nachhaltige Wirkung.” Seine Reden sind keine Show, sondern ein Denklabor. „Ich verzichte auf das übliche PowerPoint-Bombardement. Seit Jahren zeichne ich meine Folien von Hand – bewusst minimalistisch, schwarz-weiß, reduziert. Eine klare Botschaft braucht eine klare Form.”
Jean-Philippe Hagmann zeigt, dass Innovation keine leere Floskel ist, sondern auf das Infragestellen akzeptierter Glaubenssätze basiert. Wer das Selbstverständliche nicht länger akzeptiert, beginnt den echten Wandel.

Jean-Philippe Hagmann. Foto: Tom Rufer
Web: www.jphagmann.com
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