Die Fähigkeit, hinter dem Gesicht eines Menschen Persönlichkeitsmerkmale zu erkennen, fasziniert die Menschheit seit Jahrhunderten. Das Lesen von Gesichtern ist eine uralte Lehre, die in vielen Kulturen auf der ganzen Welt praktiziert wurde und immer noch wird. Sie verspricht Einblicke in das wahre Wesen eines Menschen, indem sie die Form, Struktur und Merkmale eines Gesichts analysiert.

‚Das steht ihm auf die Stirn geschrieben’, ‚Das sieht man Dir doch an der Nasenspitze an’, ‚Diese Person hat es faustdick hinter den Ohren’ – Sprichwörter, die jeder schon einmal gehört oder selbst verwendet hat. Für die Gesichtleserin Anne Fierhauser haben sie eine tiefere Bedeutung.

„Unbewusst sind wir alle Gesichtleser. Daher kommen ja diese Sprichwörter. Wir wissen schon lange, dass bestimmte Gesichtsmerkmale auf bestimmte Eigenschaften eines Menschen hinweisen. Wissenschaftliche Studien haben mittlerweile die Richtigkeit der Verbindung bestimmter Gesichtsmerkmale zu entsprechenden Charaktereigenschaften untermauert. Das Gesichtlesen ist also logisch nachvollziehbar. Große Augen beispielsweise stehen für ausgeprägte Emotionalität, ein markantes Kinn für Durchsetzungsvermögen”, so Anne, die sich als mitreißende und überzeugende Speakerin zum Thema Gesichtlesen einen Namen gemacht hat.

Als eine von wenigen kombiniert sie die verschiedenen Techniken des Gesichtlesens miteinander und bildet Menschen darin aus.

Anne Fierhauser: DIE WAHRHEIT DEINES LEBENS STEHT DIR INS GESICHT GESCHRIEBEN!

Foto: Daniel Bointer

Die Statik zählt

Manch einer mag beim Thema Gesichtlesen an Tim Roth in der Rolle des Dr. Cal Lightman denken, dem bereits das kleinste Zucken eines Gesichtsmuskels genügt, um sein Gegenüber zu durchschauen und einen Täter zu überführen.

Doch Lightman ist kein Gesichtleser. Anne erklärt den Unterschied. „Wir Gesichtleser arbeiten mit der Statik eines Gesichts, nicht mit der Mimik. Die Mimik zeigt, wie sich ein Mensch in diesem einen Moment fühlt. Die Statik geht in die Tiefe und gibt Aufschluss über das Wesen eines Menschen. Um ein Gesicht in seiner Tiefe lesen zu können, muss man sich intensiv mit seiner Struktur und den einzelnen Merkmalen auseinandersetzen”, weiß die Gesichtleserin. „Ein kurzer Blick reicht da nicht aus. Daher beschäftigen wir uns vor der eigentlichen Sitzung anhand mehrerer Photos intensiv mit einem Gesicht. Wir schauen uns die Knochenstruktur, die Formen, Abstände und Relationen an, zum Beispiel die Ohren, die Kinnpartie oder den Abstand zwischen den Augenbrauen. Diese statischen Merkmale lassen Rückschlüsse auf die Persönlichkeit eines Menschen zu.”

Anne Fierhauser: DIE WAHRHEIT DEINES LEBENS STEHT DIR INS GESICHT GESCHRIEBEN!

Foto: Silke Dörr

Wertungsfrei!

Gerade an dieser Stelle ist es Anne wichtig zu unterstreichen, dass sie aus den Merkmalen keinerlei Wertung ableitet oder anbietet. Sie betont: „Für uns ist der Mensch, der vor uns sitzt, in seiner Individualität gut und richtig. Wir reden hier nicht von Stereotypisierungen! Am besten stellt man sich uns als Mosaikbildner vor: Jedes Gesichtsmerkmal ist ein Mosaikstein. Erst das Zusammenfügen aller Steinchen ergibt das Gesamtbild. Am Ende legen wir vollkommen wertungsfrei ein Bild der Persönlichkeit dar. Wie die jeweiligen ‚Gelesenen’ mit diesem Wissen umgehen, das bleibt ihnen als selbstwirksame, erwachsene Menschen natürlich selbst überlassen.”

Das Leben ins Gesicht geschrieben

Im Gesicht eines Menschen gibt es ungefähr 100 Muskeln, die mit dem Gehirn verbunden sind. Kein Wunder also, dass sich das Aussehen eines Menschen im Laufe seines Lebens verändert. Und das nicht nur, weil man tendenziell mehr Falten bekommt. Im Gesicht spiegeln sich die Erfahrungen und Lern- und Anpassungsprozesse, die ein Mensch durchlaufen hat – auch wenn das Gesicht durch kosmetische Operationen verändert wurde. „Nehmen wir beispielsweise einen Menschen, der lange Zeit nur negative Erfahrungen gemacht hat und jetzt glücklich ist. Sei es, weil er einen erfüllenden Job gefunden hat oder in einer sehr glücklichen Beziehung lebt. Diese neuen Erfahrungen werden nicht nur im Gehirn gespeichert und verarbeitet, sie übertragen sich auch auf die Gesichtsmuskulatur. Der Blick öffnet sich, der Mund verändert sich. Wenn wir also sagen, dass wir nur durch Operationen Einfluss auf unser Äußeres nehmen können, dann stimmt das nicht. Es sind wir und das Leben selbst, die Veränderungen möglich machen.”

Hilfe zur Selbsthilfe

Gesichter sind also Spiegelbild der Seele? „Wenn man es plakativ ausdrücken möchte, ja. Ich möchte aber noch einmal betonen, dass es beim Gesichtlesen nicht darum geht, jemanden bloßzustellen oder in eine Schublade zu stecken. Das Gesicht zeigt die Wahrheit unseres Lebens und vor allem die Schönheit unserer Seele. Das Gesichtlesen ist eine Einladung, eine Hilfe, ‚Ja’ zu sich selbst zu sagen. Zu entdecken, wer man im Innersten ist, dies wertschätzend anzuerkennen und zu eigener Stärke zu finden.”

Das Potential, das im Lesen von Gesichtern liegt, wird mittlerweile auch von Unternehmen erkannt. „Unternehmen lernen immer mehr, wie wichtig zufriedene Mitarbeiter:innen sind. Wir arbeiten daher viel mit Personalabteilungen, Recruitern und Managern zusammen, die verstehen möchten, wie sie die individuellen Stärken und Eigenschaften der Mitarbeitenden besser fördern können. In unseren Seminaren bilden wir viele Menschen aus, unter anderem auch Menschen, die in ihren Unternehmen einen achtsameren und zugewandteren Umgang mit den Mitarbeitenden pflegen, weil sie einfach besser verstehen, wie diese Menschen ticken und was sie individuell benötigen, um sich in ihrem Job wohlzufühlen und damit auch bessere Leistungen zu erbringen.”

Anne Fierhauser: DIE WAHRHEIT DEINES LEBENS STEHT DIR INS GESICHT GESCHRIEBEN!

Foto: Daniel Bointer

Web: www.einblickgesicht.de

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